Sensation! Jule Niemeier bezwingt Titelverteidigerin Ons Jabeur

Mittwoch drei Achtelfinals im Einzel – zudem vier Deutsche im Doppel-Einsatz! 

Große Namen, große Leistungen, große Hoffnungen. Und eine ganz große Sensation namens Jule Niemeier: Nummer 120 der Welt, zuletzt nicht in Top-Form. Bei den bett1open presented by ecotrans Group hat sie sich verbissen durch zwei Qualifikationsrunden gekämpft. Nun der Lohn! Dank einer grandiosen Leistung hat Niemeier Titelverteidigerin Ons Jabeur mit 7:6 und 6:4 bezwungen und sich selbst ins Achtelfinale katapultiert.

Nachdem Jule Niemeier den dramatischen ersten Satz im Tie-Break gewonnen hatte, lag der Duft einer riesigen Überraschung über dem Steffi-Graf-Stadion auf der Anlage des LTTC „Rot-Weiß“ e. V.

Noch nie hatten die beiden Kontrahentinnen gegeneinander gespielt. Aber Niemeier hatte Insider-Wissen erhalten, von Andrea Petkovic. Die ist nach ihrer aktiven Laufbahn auf der WTA-Tour nun Beraterin und Mentorin beim DTB. „Petko wusste, wie man gegen Ons spielt. Sie hat mir wertvolle Tipps gegeben“, lobte Niemeier nach ihrem Triumph und sagte, dass sie trotz Nervosität zum Spielende hin nicht allzu überrascht von ihrem Coup war: „Ich habe auch vorher schon Top-10-Spielerinnen geschlagen. Dennoch war es ein großer Sieg für mich. “ Am Ende half auch das leidenschaftliche Publikum. Niemeier: „Es ist so schön, hier zuhause in Deutschland zu spielen.“ Ons Jabeur lobte ihre Bezwingerin: „Jule ist eine tolle Spielerin, und ich wünsche ihr für das Turnier alles Gute. Für mich ist es wichtig, mich wieder mehr an das Spiel auf Rasen zu gewöhnen.“

Also Training für Jabeur, Träume für Niemeier. Im Achtelfinale wartet auf sie nun die Siegerin des Duells zwischen Bianca Andreescu und Marketa Vondrousova.

Generell war der Kampf um den Einzug ins Achtelfinale bei den bett1open presented by ecotrans Group ein Fest für alle Tennisfans. Und so drängte sich der Eindruck auf: Es ist schlichtweg nicht zu tippen, wer am kommenden Sonntag als Turnier-Siegerin die Nachfolge von Ons Jabeur antreten wird.

Keine Blöße gaben sich die an Nummer eins und zwei gesetzten Top-Stars Aryna Sabalenka (6:3 und 6:2 gegen Vera Zvonareva) und Elena Rybakina (6:4 und 6:2 gegen Veronika Kudermetova). Australian-Open-Siegerin Sabalenka resümierte, dass „mein Spiel auf Rasen zurückkommt“. Rybakina räumte ein, dass sie von einem Virus immer noch ein wenig geschwächt sei: „Ich bin noch nicht wieder bei 100 Prozent.“

Zum Abschluss des Tennis-Abends sicherte sich ein weiterer Publikumsliebling das Achtelfinal-Ticket. Coco Gauff (WTA-Rang 7) triumphierte über Katerina Siniakova (WTA-Rang 54) mit 6:3 und 6:4.

Pech hatte Laura Siegemund (WTA-Rang 150). Die neben Jule Niemeier zweite noch im Feld befindliche Deutsche verlor nach über drei Stunden gegen Anna Blinkova knapp und durchaus unglücklich mit 3:6, 7:6 und 5:7. Dennoch freute sie sich über „die coole Atmosphäre, die Zuschauer sind toll mitgegangen“.

Da durch den Regen am Vormittag drei Begegnungen nicht stattfinden konnten (Veronika Kudermetova gegen Qinwen Zheng, Bianca Andreescu gegen Marketa Vondrousova, Maria Sakkari gegen Alize Cornet), ist der morgige Mittwoch mit noch mehr Knüller-Tennis angefüllt.

Los geht es um 11 Uhr.

Dann eröffnen Sakkari und Cornet den Tennis-Mittwoch im Steffi-Graf-Stadion. Danach stehen die Achtelfinals zwischen Caroline Garcia und Jaimee Fourlis,  Rybakina und Donna Vekic an. Danach wartet Petra Kvitova auf ihre Gegnerin (entweder Nadia Podoroska oder Rebeka Masarova, deren Spiel bei 3:6, 6:1 und 1:1 wegen Dunkelheit abgebrochen wurde und am Vormittag beendet wird). 

Besonders spektakulär geht es auch in der Doppel-Konkurrenz zu. Drei Deutsche sind im Einsatz: Jule Niemeier bildet das deutsche Gespann mit Noma Noha Akugue (gegen Alexa Guarachi/Erin Routliffe). Danach stellt sich Sabine Lisicki mit Daria Kasatkina dem Gespann Miyu Kato/Aldila Sutjiadi. Zum Abschluss ist Laura Siegemund an der Seite von Vera Zvonareva gegen Anna Danillina und Yifan Xu gefordert.

 
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Jule Niemeier auch im Doppel ausdauernd und erfolgreich

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