Viertelfinal-Freitag: Berlin-Lieblinge Coco Gauff und Ons Jabeur im Duell
Freudentränen bei einem Fan von Coco Gauff. Sorgenvolle Tränen bei Wimbledon-Siegerin Marketa Vondrousova. Das Spektrum der zu durchlebenden Emotionen bei den ecotrans Ladies Open bleibt riesig.
Am Donnerstag wurde ausgespielt, wer es beim mit 922 573 US-Dollar dotierten Rasenturnier im Steffi-Graf-Stadion des LTTC „Rot-Weiß“ e. V. in Berlin ins Viertelfinale geschafft hat. Das wird am Freitag ausgespielt – und verspricht wieder mal Frauentennis auf absolutem Weltniveau. Donnerstag waren sieben Top10-Spielerinnen noch dabei. Nun sind es noch fünf.
Die an eins gesetzte Coco Gauff (WTA-Rang 2) ließ bei ihrem ersten Einzel auf Rasen in diesem Jahr nichts anbrennen: 7:6 und 6:2 gegen Ekaterina Alexandrova. Dieser starke Auftritt erleichterte Gauff. Emotional fast noch mehr berührt hatte sie zuvor die Begegnung mit einem Fan, den dieser kurze Austausch zu Tränen rührte: „Es bedeutet mir viel. Ich freue mich, wenn ich Menschen etwas geben kann.“ Das Berliner Publikum liebt Gauff – und Gauff liebt Berlin. Sie saugt auf, was die Stadt zu bieten hat. In ihrer Freizeit besuchte sie Musik- und Buchläden, und bewegte sich per E-Scooter „auf den super Fahrradwegen hier“.
Auch die Beziehung zwischen Berlin und Ons Jabeur (WTA-Rang 10) ist von wechselseitiger Zuneigung geprägt. Die Tunesierin musste sich gleichwohl mächtig strecken, um Linda Noskova mit 6:7, 6:3 und 6:4 niederzuringen: „Ich denke, viel lag am Aufschlag. Das Wichtigste ist, immer positiv zu bleiben“, sagte hernach eine frohgelaunte Jabeur. Sie ist nun im Viertelfinale die Kontrahentin von Gauff. 2022 hatte Jabeur auf ihrem Weg zum Berlin-Titel Gauff im Halbfinale besiegt.
Wimbledon-Siegerin 2022 Elena Rybakina (WTA-Rang 4) und Wimbledon-Siegerin 2023 Marketa Vondrousova (WTA-Rang 6) . Beide waren mit Siegambitionen nach Berlin gereist. Doch nun sind beide in völlig unterschiedlicher Gemütsverfassung. Vondrousova musste gegen Anna Kalinskaya beim Stande von 5:5 im ersten Satz unter Tränen aufgeben. Sie hatte sich eine Verletzung an der rechten Hüfte zugezogen. Turnierdirektorin Barbara Rittner drückt die Daumen, dass die Tschechin bis zum Start in Wimbledon ab dem 1. Juli wieder fit ist: „Marketa ist keine Spielerin, die so schnell aufgibt.“
Vor dem Vondrousova-Drama hatte sich Elena Rybakina in einem hochklassigen Match mit 6:4 und 7:5 gegen Veronika Kudermetova durchgesetzt. Damit trifft Rybakina im Viertelfinale auf Victoria Azarenka.
Die Weltranglistenfünfte Jessica Pegula bekommt es in der Runde der letzten Acht mit der Qualifikantin Katerina Siniakova zu tun. Die hatte sich ebenso überraschend wie imponierend gegen die klar favorisierte Chinesin Qinwen Zheng (WTA-Rang 8) behauptet: 6:4, 6:4. Pegula ihrerseits war zur stark für die Vorjahrefinalistin Donna Vekic und triumphierte mit 6:4 und 7:5.
Weiterhin von ihrem ersten Titel Rasen darf auch die hinter Gauff beim Turnier auf zwei gesetzte Aryna Sabalenka (WTA-Rang 3) träumen. Sie bezwang Daria Kasatkina mit 6:1 und 6:4, im Viertelfinale wartet nun Anna Kalinskaya auf die Australian-Open-Siegerin 2024.
Die Viertelfinals beginnen am Freitag um 11 Uhr.