Qualifikation startet mit zwei deutsch-deutschen Duellen

Bei den bett1open presented by ecotrans Group lohnt sich das Dabeisein ab dem allerersten Ballwechsel. Am Samstag beginnt beim mit 850.000 US-Dollar dotierten WTA-Turnier beim LTTC „Rot-Weiß“ e. V. in Berlin die Qualifikation für das am Montag startende Hauptfeld. Warum das Zuschauen von Beginn an lohnt? Weil die Spielerin im ersten Ballwechsel absolut auch die Spielerin im allerletzten Turnier-Ballwechsel sein kann. So war es 2021, als die Qualifikantin Ljudmila Samsonova aus der Qualifikation heraus sensationell das Turnier gewann.

Heinz Günthardt war lange Jahre Trainer von Steffi Graf, die dem prachtvollen Stadion beim LTTC „Rot-Weiß“ e. V. ihren Namen gab. Und Günthardt sagt mit Blick auf das Feld der antretenden WTA-Profis: „Früher war undenkbar, was heute normal ist. Alle Spielerinnen treten an mit dem Ziel im Kopf, das Turnier gewinnen zu wollen.“ Die Leistungsdichte im Damentennis ist inzwischen so hoch, dass es unzählige potenzielle Turnier-Gewinnerinnen gibt.

Barbara Rittner, Turnierdirektorin der bett1open presented by ecotrans Group und Chef-Bundestrainerin im DTB in Personalunion, sagt: „Wenn ich hier im Steffi-Graf-Stadion stehe, dann geht mir das Herz auf. Natürlich hoffe ich, dass sich die eine oder andere deutsche Spielerin wieder mehr in den Fokus spielt.“

Im Hauptfeld ist Sabine Lisicki die einzige deutsche Teilnehmerin. Die Lokalmatadorin hat eine Wild Card erhalten. Die Qualifikation ist ein Tummelplatz von deutschen Spielerinnen, denen Barbara Rittner weit mehr zutraut, als die jeweilige Weltranglistenplatzierung suggeriert: „Von den Möglichkeiten, vom Talent gibt es gute Perspektiven. Man kann alles schön- und man kann alles schlechtreden. Wir haben im Billie-Jean-King-Cup auf Sand Brasilien geschlagen, das belegt, dass es so schlecht nicht sein kann.“

Um 10.30 Uhr ist das erste Spiel im Steffi-Graf-Stadion ein deutsches Duell und gleichzeitig ein Generationen-Duell: Ella Seidel (18/WAT-Rang 383) gegen Laura Siegemund (35/WTA-Rang 158). Seidel gehört zu den ehrgeizigsten deutschen Nachwuchs-Hoffnungen. Direkt danach stehen sich mit Jule Niemeier (23) und Noma Noha Akugue (19) zwei weitere deutsche Spielerinnen gegenüber. Für Niemeier geht es darum, sich ganz schnell wieder von WTA-Rang 118 zumindest in die Top 100 vorzuspielen. Selbst das sollte nur eine Zwischenstation sein. Noch im November 2022 war die Dortmunderin auf Platz 66 und hatte die Top 50 im Blick. Noma Noha Akugue (WTA-Rang 213) hat sich auf den hervorragenden Rasenplätzen des Mallorca Country Clubs auf die bett1open presented by ecotrans Group vorbereitet.

Mit besonderer Spannung wird der Auftritt von Lena Papadakis (24/WTA-Rang 331) erwartet. Sie kommt aus Berlin und spielt auf dem Gelände ihres Klubs LTTC „Rot-Weiß“ e. V.

Ebenso wie Papadakis hat auch Mara Guth (19/WTA-Rang 450) eine Wild Card erhalten. Sie bekommt es mit der Australierin Jaimee Fourlis zu tun.

Auch interessant: Eugenie Bouchard (gegen Kimberly Birrell) stellt sich in Berlin dem Stahlbad der Qualifikation. Die Kanadierin war 2014 noch Wimbledon-Finalistin. Damals war sie die Nummer 5 der Welt. Nun will sie sich in Berlin von Rang 219 wieder deutlich weiter nach vorne spielen.

 
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