Petra Kvitova und Donna Vekic greifen nach dem Titel
Wer löst Vorjahres-Siegerin Ons Jabeur als Berliner Tennis-Königin ab? Am Sonntag ab 15.30 Uhr werden wir es erfahren. Dann stehen sich im Steffi-Graf-Stadion beim LTTC „Rot-Weiß“ e. V. Petra Kvitova und Donna Vekic gegenüber.
Das verspricht Rasen-Tennis vom Allerfeinsten! Die Tschechin Kvitova hat zweimal Wimbledon gewonnen, ist eine der besten Rasentennis-Spielerinnen aller Zeiten. Vekic präsentierte sich in Berlin bisher in Prachtform und hatte im Achtelfinale die noch amtierende Wimbledon-Siegerin Elena Rybakina bezwungen.
Vekic hatte generell schon in der kompletten Turnierwoche mit durchgängig beherzten Auftritten beeindruckt. Nun greift sie in ihrem vierten Finale bei einem Rasen-Turnier nach dem zweiten Rasen-Titel nach ihrem Erfolg in Nottingham 2017. Im Halbfinale gegen die favorisierte Griechin Maria Sakkari hatte sie sich mit 6:4 und 7:6 durchgesetzt und freute sich hernach: „Ich bin müde und stolz. Ich habe nicht damit gerechnet, hier das Finale zu erreichen.“ Es geht für sie auch um den zweiten Titelgewinn der Saison – nach ihrem Erfolg in Monterrey.
Aber wird Petra Kvitova das zulassen?
Von den bisher fünf Duellen gegen Vekic hat Kvitova vier gewonnen. Turniersiegerin war sie in diesem Jahr ebenfalls bereits (in Miami). Im Halbfinale hatte sie mit Ekaterina Alexandrova (WTA-Rang 22) wenig Mühe und siegte mit 6:3 und 6:4. Alexandrova war kampflos ins Halbfinale eingezogen. Ihre Viertelfinal-Gegnerin Veronika Kudermetova (WTA-Rang 13) hatte wegen einer Hüftverletzung kurzfristig zurückziehen müssen.
Trotzdem wirkte Kvitova frischer und wacher. Die 33-Jährige präsentierte sich am „Super-Samstag“ mit Viertel- und Halbfinale in bestechender Form. „Ich bin froh, dass ich beide Spiele so gut gemanagt habe“, so Kvitova, die direkt auf das Duell mit Vekic schaute: „Sie spielt aggressiv von der Grundlinie und hat einen guten Aufschlag.“ Darauf müsse man sich einstellen. 2022 hatte Kvitova in Eastbourne ihren bislang letzten von fünf Titeln auf Rasen geholt. Schnürt sie nun in Berlin das „Sixpack“?
Der völlig verregnete Freitag hatte zur Folge gehabt, dass vor den beiden Halbfinal-Duellen auch die Viertelfinals beim mit 850.000 US-Dollar dotierten Weltklasse-Turnier am Samstag ausgetragen wurden. Dabei sicherte sich zum Auftakt die griechische Tennis-Powerfrau Maria Sakkari beim 7:6 und 6:1 gegen Tschechiens Marketa Vondrousova (WTA-Tang 53) ihre sechste Halbfinal-Teilnahme im Turnierjahr 2023.
Vor allem im ersten Satz war die Partie absolut packend und hochklassig. Auf den hervorragend gefüllten Rängen des Steffi-Graf-Stadions herrschte Begeisterung. Und Stammzuschauer mutmaßten, den bis dahin besten Satz des ganzen Turniers gesehen zu haben. Beide Kontrahentinnen begegneten sich auf Augenhöhe. Aber im Tie-Break vergab Vondrousova vier Satzbälle. Sakkari hingegen nutzte ihren ersten. Danach war für die Griechin Satz 2 nur Formsache: 6:1. Halbfinal-Ticket gelöst.
Sakkaris Halbfinal-Kontrahentin Donna Vekic hatte sich derweil mit 6:2 und 7:6 gegen Elina Avanesyan (WTA-Rang 81) durchgesetzt.
Ein Kracher war auch das zehnte Duell zwischen Weltmeisterin Caroline Garcia (WTA-Rang 4, an drei gesetzt) und Kvitova. Sie holte dabei ihren sechsten Sieg über Garcia, dieses Mal mit 6:4 und 7:6.
Garcia musste sich derweil damit trösten, zumindest im Doppel an der Seite von Luisa Stefani (Brasilien) das Finale erreicht zu haben. Das Duo bezwang Nicole Melichar-Martinez (USA) und Ellen Perez (Australien) mit 6:4 und 6:4. Im Doppel-Endspiel geht es nun für Garcia/Stefani am Sonntag ab 13 Uhr gegen das tschechische Doppel Katerina Siniakova/Marketa Vondrousova (nach deren 6:4, 6:4 über Desirae Krawczyk/Demi Schuurs).